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Die Zeit wird hier zum Raum, darin wird getanzt

Was nicht erforscht, festgestellt, aufgezeichnet oder mündlich kommuniziert wird, ist nicht vorhanden. Die Tänzerin und Choreografin Elizabeth Ward befasst sich mit dem Gebliebenen und dem Verschwiegenen im Körpergedächtnis der Tänzerinnen und Tänzer. Sie beschäftigt sich mit den Gärten im 17. Jahrhundert und findet in den Regeln Gemeinsamkeiten mit den Tänzen aus dieser Zeit. "Hedera Helix" ist eine Choreografie für vier Tänzer:innen, Licht und Musik, gezeigt im Tanzquartier.

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Poetisch und prosaisch zwischen Säulen und Boxen

Aus 32 Lautsprechern tönt es, laut und ganz leise, grollend und sirrend. Menschliche Stimmen mischen sich darunter, zwei Tänzer und eine Tänzerin bewegen sich zwischen den schwarzen Tonkörpern, ergänzen, live singend, die elektronischen Klänge, die Lichtregie spielt mit und das Publikum bewegt sich mittendrin. „Blackboxed Voices“ nennt die Komponistin Martina Claussen ihre jüngste Komposition, die im Rahmen von Wien Modern in der großen Säulenhalle des Semperdepots (Atelierhaus der Akademie der bildenden Künste) uraufgeführt worden ist.

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Nähe und Distanz im Duett – der Körper im Zentrum

Wenn Daniela Georgieva und Hugo Le Brigand auf der Bühne erscheinen, ist klar: Im Mittelpunkt ihrer Performance „270206“ steht nicht, wie so oft, ein Selfie, die Präsentation des eitlen Selbst, sondern der Körper, der Tanzkörper in Bewegung. Nähe und Distanz, Isolation und Gemeinschaft, innige Umarmung und kalte Zurückweisung. Mit „270206“ haben Georgieva und Le Brigand im brut nordwest ein Tanzstück gezeigt, das neben der Freude an der Bewegung und der Begegnung zweier Körper auch vermittelt, dass der Tanz, der trainierte Körper im Raum aus Licht und Klang, noch existiert.

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Tanzen und Denken in der emotionalen Saison

Gefühle sind das Thema in der 1. Saison, der „emotionalen“, eines Performance-Projekts von Archipelago, genannt „Der Betrieb“. Die Idee ist zwischen Anna Maria Nowak und Alex Gottfarb entstanden, gemeinsam mit Anna Mendelssohn, Arttu Palmio, Karin Pauer und Charlotta Ruth ist die erste Saison konzipiert worden. Von Mittwoch bis Samstag wird jeden Nachmittag in einem ehemaligen Geschäft am Vogelweidplatz 13 getanzt, gedacht, erzählt, getextet und analysiert, spontan und emotional. Das Publikum darf kommen und gehen, wie es ihm passt und gefällt. Die Intensität der bewegten Körper und ausdrucksvollen Mienen, der Wörter und Gedanken wirft ihre Schlingen aus und man ist gefangen, kann sich kaum noch lösen. Die Zuschauerin wird zur Beteiligten.  

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makemake im Dschungel: Iwein, Ritterabenteuer

Eintauchen ins Mittelalter und Aufwachen in der Gegenwart. In der makemake-Produktion „Iwein“ mit Michèle Rohrbach, Martina Rösler und Bettina Schwarz wird Ritterromantik lebendig, die Frage nach der Ehre gestellt und gezeigt, dass es sinnvoll sein kann, zu kämpfen und man dazu kein Schwert benötigt. Eine überaus unterhaltsame, klug gebaute Vorstellung mit drei großartigen Darstellerinnen. Empfohlen ab 10.

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Wien Modern: „Growing Sideways“, Performance

Die Musiker tanzen, Tänzerinnen und Tänzer machen Musik. In der Aufführung „Growing Sideways“ ist ein Team von sechs Künstler:innen auf der Bühne, die einen vergnüglichen Karneval (sogar mit Tieren) veranstalten. Die künstlerische Leitung dieses köstlichen Musiktheaters obliegt dem Komponisten und Musiker Jorge Sánches-Chiong und der Choreografin, Tänzerin und Forscherin Brigitte Wilfing. Die Begeisterung der Ausführenden ist auf das Publikum übergesprungen, das sich mit freudigem Klatschen bedankt hat.

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Ballettabend: Schläpfer, Goecke, Balanchine

Draußen hängen die Nebel, grau in grau, drinnen ist es auch nicht hell. Wolken dräuen auf dem HIntergrundprospekt, Zwielicht herrscht auf der Bühne. Der Donauwalzer erklingt, schwarzgekleidete Herren und Damen bewegen sich als würden sie die Musik nicht hören. Düster beginnt die Premiere des dreiteiligen Ballettabends in der Staatsoper mit der aufgefrischten Choreografie von Martin Schläpfer „Marsch, Walzer, Polka". Im Zentrum steht jedoch die Uraufführung von Marco Goeckes „Fly Paper Bird“, eine Choreografie, die einen nicht loslässt. Damit der die drei Stücke zusammenfassende Titel – „Im siebten Himmel“ gerechtfertigt ist, ist George Balanchines Ballet blanc „Symphony in C“ aus dem Repertoire vonnöten.

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Michael Turinsky: Precarious Moves, online + live

Unterfüttert mit Humor und garniert mit schelmischen Blicken monologisiert Michael Turinsky in seinem jüngsten Solo „Precarious Moves“ im Tanzquartier über die Möglichkeiten der organisierten Bewegung, also der Choreografie, wenn dem Körper Grenzen gesetzt sind, er nicht so will, wie es sich der Choreograf oder Tänzer vorstellt. Erst im dritten Teil macht er in einer ruhig fließenden Choreografie die Probe aufs Exempel. Der verdiente Applaus kommt aus dem Off, Turinsky ist mehr als eine Stunde auf sich gestellt, allein im großen Saal auf dem weißen Bühnenteppich. Drei Tage lang, vom 8. bis 10. Jänner 2021, ist das Video online zu sehen.

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„Der Besuch vom kleinen Tod“, Wien modern

Bei Nähe besehen ist der Tod ein freundliches Männche, das die Menschen abholen will, weil ihre Zeit auf Erden abgelaufen ist. Die belgische Autorin Kitty Crowther erzählt in einem Bilderbuch vom netten „kleinen Tod“; Komponist Klaus Lang hat die Geschichte in märchenhafte Musik verwandelt, als Produktion von Netzzeit wird „Der Besuch vom kleinen Tod“ im Programm von Wien Modern, Festival für zeitgenössische Musik, im Dschungel aufgeführt.
Ein erfolgreicher Beweis, dass auch mit Kindern über den Tod gesprochen werden kann.

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Peter Ketturkat: „Keine Angst vor großen Tieren!“

Verein zur Rettung der Dinge“ nennt der Künstler Peter Ketturkat das Dach, unter dem er arbeitet. Und Dinge sind es, brauchbare oder längst unbrauchbare, die er für sein Figurentheater verzaubert und in Prinzessinnen, Enten, Giraffen und Raupen verwandelt. „Keine Angst vor großen Tieren“, bereits ein vielfach ausgezeichneter Klassiker des Figuren- und Objektheaters, ist im November wieder im Dschungel Theaterhaus vor Menschen ab drei gezeigt worden. Der Begeisterungsfaktor hat nach 40 Minuten bei Klein und Groß das Ende der Skala erreicht.

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