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Tanz*Hotel: „Time*Sailors IV“, ImPulsTanz

Sie sind wieder da, die Zeitsegler, und doch sind es nicht dieselben. Es sind eher ihre Kinder oder gar Enkelkinder, falls Zeitreisende über die Meere irgendwann Zeit finden, Nachkommen zu zeugen. Jedenfalls erinnern Setting und Musik im Odeon an die ersten Time*Sailors in den frühen 1990er-Jahren. Die Schiffsbesatzung ist jung und neu, doch nahezu alle Beteiligten der ersten Crew sind am Kai. „Time*Sailors – the Return“ erinnert im Odeon auf Einladung von ImPulsTanz an frühe Erfolge des Tänzers und Choreografen Bert Gstettner.

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Trajal Harrell: „The Köln Concert“, ImPulsTanz

Voguing und Posieren auf dem Catwalk als Charakteristik von Trajal Harrells Körpersprache ist nur an der Außenhaut gekratzt. Er benützt die Elemente aus der queeren New Yorker Subkultur der 1980er-Jahre, doch er bleibt nicht an der oft recht spaßigen Oberfläche. Was er mit dem beeindruckenden Schauspielhaus Zürich Dance Ensemble zum betörenden Gesang von Joni Mitchell und den Improvisationen des Pianisten Keith Jarrett zeigt, ist elementar und magisch, flirrend leicht und bedrückend schwer, grotesk und gespenstisch. Der Abend „The Köln Concert“, im Rahmen von ImPulsTanz im Volkstheater gezeigt, ist ein Erlebnis.

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Eva-Maria Schaller / Studio Dan: „Femenine“

ImPulsTanz im Freien, doch nicht zum Mittanzen. Vier Tänzerinnen, ein Tänzer, begleitet von acht Musiker:innen, tummeln sich auf Gras und auch auf Beton. Ein schwieriges Unterfangen, für Ablenkung rundum ist gesorgt, Absagen wegen Starkregens sind inkludiert. Am 1. August präsentierte das Team die von Eva-Maria Schaller konzipierte „musikalisch-choreografische Intervention“ im Stadtpark vor einem interessierten und am Ende begeisterten Publikum.

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John Neumeier: „Beethoven-Projekt II“

Nach seiner abendfüllenden Choreografie „Beethoven-Projekt“, 2018, wollte John Neumeier mit seinem Hamburg Ballett auch zum Beethovenjahr 2020 etwas beitragen. Doch das bekannte Virus machte all seine Pläne zunichte, keine öffentlichen Konzerte, kein Ballett zum 250. Geburtstag. Sieben verschobene Premierentermine mussten die Tänze des Hamburg Ballett und der Chef, John Neumeier, durchtauchen, bis „Beethoven-Projekt II“, endlich im heurigen Mai in Hamburg uraufgeführt werden konnte. Zum Beginn der neuen Saison begeisterte das Hamburg Ballett jetzt auch das Publikum im ausverkauften Theater an der Wien.

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Michikazu Matsune: „Mitsouko & Mitsuko“

Einer der vergnüglichsten Abende bei den Wiener Festwochen 2021 ist die Performance „Misouko & Mitsuko“ von und mit Michikazu Matsune. Was nicht heißt, dass es Matsune nicht ernst meint mit den verschlungenen Linien und fantastischen Assoziationen zwischen Asien, wo er im japanischen Kobe geboren worden ist, und den europäischen Städten Wien und Paris. Doch Matsune, der Japaner in Wien – seit gut 30 Jahren, Indoktriniert und manipuliert sein Publikum nicht. Er unterhält es und überlässt es jeder und jedem Einzelnen, sich die nötigen und richtigen Gedanken zu machen.

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Sergiu Matis: „Extinction Room (Hopeless.)

Mit einer Mischung aus Tanz und Vortrag lädt Sergiu Matis gemeinsam mit Manon Parent und Martin Hansen ins Sterbezimmer bedrohter Vogelarten. „Extinction Room (Hopeless.)“ ist in zwei Versionen, für Innen und Außen, entstanden und 2019 in Berlin uraufgeführt worden. Als eine der letzten Vorstellungen im Rahmen des ImPulsTanz Festival ist die ambitionierte Arbeit im ehemaligen Gustinus-Ambrosi-Museum im Augarten zu sehen. Die Freiluftversion gefällt den Verantwortlichen für die Bundesgärten nicht. Sie haben ein imaginäres Verbots-Schild angebracht.

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Michiel Vandevelde: „The Goldberg Variations“

 

Ein Trio von zwei Tänzern und einer Tänzerin, ein Komponist und Musiker mit dem Akkordeon und Johann Sebastian Bachs „Goldberg Variationen“ ergeben einen großartigen Tanzabend. Philippe Thuriot hat Bachs bekanntes Klavierwerk für sein Instrument transponiert und spielt die Komposition live auf der Bühne. Die Choroegrafie hat Michiel Vandevelde, der auch selbst tanzt, geschaffen und auch mit theoretischem Unterbau versehen. Doch der ist lediglich Zusatz für jene, die fragen, was der Tanz ausdrücken soll. Bewegung zur Musik im Raum, das sollte genügen. Mit Jubel und Applaus zeigt das ImPulsTanz Festival-Publikum nach der Premiere im Odeon seine Begeisterung für die überzeugende Performance.

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Christine Gaigg / 2ndnature: „De Sacre“, Oberlaa

Mit „DeSacre“ verschränkt Christine Gaigg Vaslav Nijinsky mit Pussy Riot, den russischen Protestpunkerinnen. „DeSacre! Pussy Riot meets Vaslav Nijinsky“ wirkt, obwohl für einen Kirchenraum konzipiert, auch auf der Freiluftbühne in Oberlaa, und ist auch nach sieben Jahren genau so frisch und interessant wie damals. Damals, das war ein Jubiläumsjahr, die Uraufführung des Balletts „Le Sacre du printemps“, komponiert von Igor Strawinsky, choreografiert von Vasvav Nijinsky, wurde gefeiert. 100 Jahre war sie alt und immer noch lebendig.

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Jan Jakubal und andere: „Möbel“, Kultursommer

Der Kampf mit einem eigenwilligen Sessel, die exakten Handbewegungen beim Aufbau eines Regals und ein geheimnisvolles Kastl, mit dem sich zwei Arbeiter herumschlagen, erfreuen an einem lauen Sommerabend die Gäste des Wiener Kultursommers. „Möbel“ ist der gemeinsame Titel für drei Kurzstücke mit Objekten und Akrobatik, Präzision und Komik. Jan Jakubal mit Esther Baio (Yellow Buoy), Tiina Sööt und Dorothea Zeyringer sowie Marco Otoya und Adam Lebesmühlbacher zeigen, dass Möbelstücke, widerspenstige und fügsame, durchaus mit den Bühnen-Künstler*innen mithalten und sogar die Hauptrolle übernehmen können.

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Eva-Maria Schaller: „What We Hold Inside“

Die einen nennen es Seele, die anderen Geist, die Dritten sprechen von neuronalen Prozessen, jedenfalls ist da mehr in unserem Körper als nur Wasser, Blut und Fleisch. Die Tänzerin Eva-Maria Schaller beschäftigt sich in ihrem Solo „What we hold inside“ all den Emotionen, Affekten, Erinnerungen und Vorstellungen, die einen Menschen bewegen. Die wechselnden Stimmungen zeigt sie in Bewegung und Mimik mit Ernsthaftigkeit und Ironie und verschönert den lauen Sommerabend mit purem Tanz.

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