Festwochen: Rosas tanzt Johann Sebastian Bach
Eingeladen von den Wiener Festwochen hat Anne Teresa De Keersmaeker mit ihrer Formation Rosas J. S. Bachs „Sechs Brandenburgischen Konzerte“ im Theater an der Wien gezeigt.
Eingeladen von den Wiener Festwochen hat Anne Teresa De Keersmaeker mit ihrer Formation Rosas J. S. Bachs „Sechs Brandenburgischen Konzerte“ im Theater an der Wien gezeigt.
Immer wieder „Schwanensee“, immer wieder „Illusionen – wie Schwanensee“. John Neumeier hat diese Choreografie, in der „der König“ – inspiriert vom Leben und Sterben Ludwig II. von Bayern (1845–1886) – und seine Liebe für das Ballett „Schwanensee“ und auch Richard Wagner im Zentrum steht, 1976 für Hamburg geschaffen und immer wieder hervorgeholt und entstaubt. Die letzte Vorstellung in dieser Spielzeit am 1. Juni war die 16te – natürlich im ausverkauften Haus frenetisch beklatscht, mit Ovationen für die Solist*innen und Hochrufen für den Choreografen.
Mit einer fulminanten, bestens konzipierten Gala hat das Wiener Staatsballett eine erfolgreiche Saison beschlossen. Nach dem Schlussapplaus eines begeisterten Publikums hielt Staatsoperndirektor Dominique Meyer eine Laudatio auf Ballettchef Manuel Legris, der zum Ehrenmitglied der Staatsoper ernannt worden ist. Nur wenigen Tänzerinnen / Tänzern ist im Lauf von mehr als 100 Jahren die rote Mappe mit der Urkunde überreicht worden. Das Publikum und die Compagnie reagierten gerührt und mit freudigem Applaus. Schließlich wird mit dem Titel nicht nur die Leistung Legris‘, sondern auch die seiner Compagnie geehrt.
Seit 2012 nutzt das Kunsthistorische Museum den Theseustempel im Wiener Volksgarten für eine sommerliche Ausstellung zeitgenössischer Kunst. Heuer lädt eine Installation des früh verstorbenen kubanischen Künstlers Felix Gonzalez-Torres zur Betrachtung ein. Zwei Lichterketten hängen vom Plafond, ringeln sich auf dem Boden zu einem leuchtenden Kreis. „Untitled“ (Lovers – Paris) nennt der Künstler das Werk, das an zwei liebende Menschen denken lässt.
Marta Navaridas, meist im Duett mit Alex Deutinger oder als Mitglied der Gruppe The Loose Collective auf der Bühne zu sehen, unterhält im Tanzquartier zum Saisonabschluss als Solistin. „I would be a better person“ ist der Titel der Performance, in der Navaridas das Publikum in ihre Wohnung einlädt und nicht nur mir Wörtern von einer Person erzählt. Bald weiß ich nicht mehr, bin ich im Tanzquartier Studio oder im Grazer Wohnzimmer, sehe ich Marta Navaridas oder ihren Avatar?
Ein Tänzer und Choreograf mit Profil. Welche Rolle auch immer Eno Peçi auf der Bühne tanzt, er gibt ihr ein neues Profil. Nach dem stolzen Torero Espada in der Erfolgsserie von „Don Quixote“ in der Staatsoper und dem leicht verrückten doch hochverdächtigen TV-Choreografen in der Volksopernaufführung von „Le Concours“ ist er der Ehemann, der ein Auge auf die hübsche Ballerina geworfen hat. In der dreiteiligen „Hommage an Jerome Robbins“ tanzt und spielt Peçi in „The Concert“ wieder einmal einen pointierten Charakter.
Am 5. Julikommt der Tsar aller Reussen in die Schweiz. Mit dem gesamten Hofstaat und der Familie reist er an, der bärtige Rasputin darf auch mitkommen. Er wird den großen Ball im Theaterturm auf dem Julierpass eröffnen. Die Choreografie stammt von Eno Peçi, Solotänzer des Wiener Staatsballetts. Mit seiner Ball-Choreografie wird das alljährliche Tanz- und Theaterfestival in Riom eröffnet, zu dem auch nahezu das gesamte Wiener Staatsballett angereist ist.
Martin Schläpfer, derzeit künstlerischer Direktor und Chefchoreograph des Balletts der Deutschen Oper am Rhein, wird ab 1. September 2020 – mit Beginn der Direktionszeit von Bogdan Roščić an der Wiener Staatsoper – neuer Direktor und Chefchoreograph des Wiener Staatsballetts und seiner Ballettakademie. Das gaben heute Robert Meyer, Direktor der Volksoper Wien, und Bogdan Roščić bekannt.
Von Ali Smith kann ich nicht genug bekommen. Ihre Geschichten sind aufregend und verwirrend, absurd und poetisch und oft mit einer kräftigen Prise Humor gewürzt. Zwölf davon, von der Autorin für die Originalausgabe 2003 selbst ausgewählt, sind als Taschenbuch erschienen. Wenn der Band ins Wasser fällt oder mit Sand paniert wird, macht das nichts. Nur liegen lassen sollte man diese ohne großen Aufwand einher kommenden kleinen Kostbarkeiten nicht. Da könnte man sie nicht mehr zum Wiederlesen hervorholen.
Halbzeit für die Produktion des Choreografen und Tänzers Alexander Gottfarb, die seit 27. Jänner 2018 während der üblichen Geschäftszeiten hinter den großen Fenstern eines aufgelassenen Geschäftslokals in der Wiener Neustiftgasse stattfindet. In „Negotiations“ tanzen Tänzerinnen und Tänzer ohne Unterlass, die Türen stehen (zumindest jetzt, im Sommer) offen, man kann kommen und bleiben, so lange man will. Man darf gehen und wiederkommen, wann man will. Ein faszinierendes Unterfangen.