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Makemake: Der Wind weht, wo er will

Unsichtbar, doch unverzichtbar, das ist der Wind. Er weht aus allen Richtungen und war schon immer da, tobt oder säuselt, ist angenehm oder, wird er zum Sturm, auch tödlich. Das Künstler:innen-Kollektiv makemake macht den Wind auf der Bühne des Dschungel Wien sichtbar. Michèle Rohrbach, Martin Rösler und Ives Thuwis bewegen sich im und gegen den Wind, wehen aus Ost, West und Süd, erzählen Geschichten, wahre und erfundene, und Lukas Schiemer gesellt sich als wohltönender Nordwind mit Keyboard und Saxofon dazu. Premiere war am 23. September zur Eröffnung der neuen Spielsaison im Dschungel, Theaterhaus für junges Publikum.

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Unusual Beings: Tanz gibt jedem Körper einen Raum

Nach sieben Spielzeiten als künstlerische Leiterin des Dschungel Wien, Theaterhaus für junges Publikum kann sich die Schauspielerin, Regisseurin und Choreografin Corinne Eckenstein wieder ganz ihren eigenen Projekten widmen. Auch mit ihrer neuen Gruppe, Unusual Beings, bleibt sie dem Dschungel, dem sie seit dessen Gründung 2004 als Impulsgeberin und Regisseurin angehört, treu. Am 6. Oktober wird Premiere gefeiert: In „ KINGX & QWEENS“ zeigt die Tänzerin Maartje Pasman gemeinsam mit den Tänzern Futurelove Sibanda und Joseph Tebandeke die vielfältigen Möglichkeiten von Tanz und vermitteln auch einen Blick auf ihre Persönlichkeit.

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Ein Leben, fremdbestimmt, heimlich und voll Angst

Großartig! Kaum zu glauben, dass dieser Roman ein Erstling ist. Doch Russell Franklin, ein unbekannter junger Mann Anfang dreißig aus der kleinen Stadt Solihull in England, hat es geschafft. The Broken Places ist ein perfekter Roman, basierend auf dem schwierigen Leben von Gregory Hemingway, dem jüngsten Sohn von Ernest Hemingway. Auf Deutsch heißt diese fiktionale Biografie Hemingways Kind, was überhaupt nichts aussagt. Greg und /oder Gloria wäre passend oder einfach, angelehnt an den englischen Originaltitel: Kaputte/ beschädigte) Orte, auch Der Schatten des Vaters, ein Mühlsteinkönnte mir gefallen. Doch Buchtitel werden von der Marketingabteilung diktiert, da haben nicht einmal die Autor:innen etwas zu sagen und rezensierende Leserinnen schon gar nicht.

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Brücken aus Papier zwischen gestern und heute

Um die Gegenwart zu verstehen, müssen wir die Vergangenheit kennenlernen. Dabei helfen Bücher, in ihnen ist die Geschichte, sind auch Geschichten aufgezeichnet. Die Buchrestauratorin und Antiquarin Sarah und ihr Begleiter, der Bibliothekar Benjamin Ballantyne, sind sich darüber einig. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach einer alten Landkarte. Elisabeth Beer erzählt mit ihrem Roman, Die Bücherjägerin, eine bezaubernde Geschichte, die nicht allein ein Reisebericht ist, sondern auch von einer Zeit der Trauer und einer Zeit der Liebe berichet.

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Samson mittendrin und Nadjeschda verschwunden

Der ukrainische Autor Andrej Kurkow schreibt über den Krieg. Es ist nicht der aktuelle Krieg, ein von Russland ausgelöster Angriffskrieg, von dem er erzählt, sondern von einem Krieg, der vor mehr als hundert Jahren in der Ukraine stattgefunden hat, als 1917 nach der sogenannten Oktoberrevolution das große Chaos ausgebrochen ist. Mittendrin versucht der Polizist Samson seine Nadja zu finden und zu überleben. Samson und das gestohlene Herz (сердце не мясо / Das Herz ist kein Fleisch) ist die Fortsetzung des Romans Samson und Nadjeschdavon Andrej Kurkow und ebenso herzzerreißend wie herzerwärmend.

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Rote Sonne im Theater: Frauen bringen Männer um

Christine Gaigg macht Theater. Die Choreografin führt Regie bei der Adaption des Films „Rote Sonne“ von Rudolf Thome, der 1970 in den Kinos gezeigt worden ist. Das Alter der Erzählung spielt dabei keine Rolle, Gaigg kann die gewalttätige Handlung mühelos ins Heute übersetzen. Der Film war für die 1970er Jahre in zweifacher Hinsicht revolutionär: „Weil er die Position der Frauenbewegung aufnimmt und spielerisch vertritt, und wie er als Film erzählt ist.“ (Rudolf Thome)
Am 8. Oktober ist Premiere im V°T// Volx, Margaretenstraße.

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Salzburg: tanz_house festival 22, 5.–13.Oktober

Tanz als „Futter für die Seele, als Impuls- und Taktgeber und als Wertschätzung des Miteinanders im Hier und Jetzt“ gilt es beim tanz_house festival im Oktober zu entdecken und zu feiern. Die Choreografin Editta Braun, nicht nur in Salzburg, sondern auch international renommiert, hat als Festival-Kuratorin ein abwechslungsreiches, niveauvolles Programm zusammengestellt und sich auch Gedanken über Sinn und Zweck der künstlerischen Arbeit allgemein und von Choreografie und Tanz im Speziellen in Zeiten von Pest und Cholera gemacht.

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Ioanna Avraam debütiert als Tatjana in „Onegin“

Zu Recht ist die Solotänzerin Ioanna Avraam nach ihrem Debüt als Tatjana in John Crankos so fein ziseliertem Ballett „Onegin“ nach dem Versroman „Eugen Onegin“ von Alexander Puschkin zur ersten Solotänzerin ernannt worden. Technisch auf höchstem Niveau kann sie auch in der Rolleninterpretation überzeugen. Eno Peçi , individuell als Onegin, Davide Dato, unnachahmlich als Lenski und Sonia Dvořak als Olga gehören ebenso zu diesem befriedigenden Abend wie das Corps de Ballet. Schade nur, dass sich der Publikumszustrom in Grenzen gehalten hat.  

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Hexen sind auch nur Menschen, Dschungel Wien

Dschungel Wien, das Theaterhaus für junges Publikum, hat vier Hexen eingeladen, die aktuelle Saison zu eröffnen. Es ist die letzte der erfolgreichen Intendantin Corinne Eckenstein. Im Rahmen einer Feierstunde wird sie am 7. Oktober im Kasino am Schwarzenbergplatz für ihre langjährige künstlerische und kulturpolitische Leistung mit dem Stella*22-Sonderpreis der Assitej geehrt. 

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Herron: „London Rules“, Esprit und Suspense

Die lahmen Pferde galoppieren wieder durch London. Nach ihren eigenen Regeln. Autor Mick Herron beobachtet zum 5. Mal Jackson Lamb und seine „Slow Horses“, die sich an keine Regel halten, auch nicht an die ungeschriebenen Londoner Regeln, deren erste heißt: „Rette deinen Arsch“. Einmal sind es die grauen Männer mit Krawatten und Köfferchen, die das Unheil heraufbeschwören, ein anderes Mal ein toter Spion und russische Oligarchen, und im 5. Band sind es Terroristen, die im Dorf Abbotsfield ein Massaker anrichten.

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