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Mit den Ahnen sprechen bis der Schmerz nachlässt

Die Tatsache, dass auch traumatisierende Erfahrungen, Gewalt, Schmerzen, Krieg, an die Nachfahren weitergegeben werden, ist für Ulduz Ahmadzadeh und die ATASH عطش contemporary dance company Anlass, eine Begegnung mit Großeltern und Eltern zu veranstalten. Ancestor’s Banquetheißt die Tanz-Performance im brut, die sich mit dem Erbe, das Kinder und Enkel von einer Kriegsgeneration übernehmen müssen, beschäftigt.

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Doppelter Fall aus der Zeit

Johann Sebastian Bachs Clavier Ubungbestehend in einer ARIA mit verschiedenen Veraenderungen vors Clavicimbal mit 2 Manuale, bekannt unter dem nicht vom Komponisten geprägten Namen Goldberg-Variationen gibt der letzten Ballettpremiere in dieser Saison den Titel. Der Schweizer Choreograf Heinz Spoerli hat sein Ballett zu Bachs barockem Werk 1993 in die lange Reihe der Goldberg-Choreografien, von denen eine der jüngsten Anne Teresa De Keersmaekers Solo ist, gestellt. Das Wiener Staatsballett reiht das Werk nun in sein Repertoire.

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Die Toten gehen nicht, weil sie das Leben lieben

Ayanna Lloyd Banwo, 1980 in Trinidad geboren, hat bisher vor allem Kurzgeschichten veröffentlicht. Doch nun macht sie mit ihrem ersten Roman Furore: „Als wir Vögel waren“ ist der vielversprechende Titel einer Geschichte, die so farbig, so musikalisch und so sonnenwarm ist wie die Heimat der Autorin. Lloyd Banwo erzählt eine Liebesgeschichte, eine Gespenstergeschichte, eine politische Geschichte, eine Geschichte vom Tod als Teil vom Leben. 

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Kein Hafen ist sicher, die KI findet dich überall

Ein Thriller, so intelligent wie spannend, so gut erfunden wie aktuell. Anthony McCarten hat mit „Going Zero“ die besten Chancen, der literarische Hit des Jahres zu werden. Eine neu entwickelte Spionagesoftware soll im Test beweisen, dass jede Person aufgespürt werden kann, in welchem Loch auf der Welt auch immer sie sich versteckt. Zehn Testpersonen wurden ausgewählt, um die Allmacht von Fusion zu beweisen. Für den Entwickler Cy Baxter von „Fusion“ gilt, wenn alle Zehn innerhalb von 30 Tagen enttarnt werden, wird er Milliardär sein und auch mächtig.

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Die Gemütlichkeit des Bären oder den Reiz des Bösen

Das wird spannend: Sharon Eyal, Damien Jalet, Crystal Pite, Hofesh Shechter, Bobbi Jene Smith, Sasha Waltz zeigen in der kommenden Saison, 2023/24, zeitgenössischen Tanz. Nein, ach nein, nicht in Wien. Sie alle und noch einige mehr zeigen ihre Werke in Sankt Pölten. Aktuell, aufregend, möglicherweise auch manche Erwartung enttäuschend. Das neue Programm des Wiener Staatsballetts wird kaum jemanden enttäuschen. Bequem darf man sich zurücklehnen und den warmen Regen genießen. Nichts stört, nichts regt auf, nichts regt an. Alte Meister, die das Ballett im 20. Jahrhundert geprägt und erneuert haben, die man immer wieder gerne sieht. Die jungen Meister:innen fehlen, um zu sehen, was die umtreibt, wende man sich gen Sankt Pölten.

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Marco Goecke, Remedium gegen Langeweile

Der dreiteilige Ballettabend mit dem Titel „Im siebten Himmel“ birgt das Highlight zweier Saisonen: Marco Goeckes für das Wiener Staatsballett geschaffene Ballett „Fly Paper Bird“. Die Uraufführung war am 14. November 2021. Seitdem wurde „Fly Paper Bird“ siebenmal gezeigt, eine 9. und letzte Aufführung zeigt das Staatsballett am 13. April 2023. Danach gibt es mit der einzigen Premiere in der zweiten Halbzeit dieser Saison nur noch zwei Werke aus den Archiven Alter Meister.

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Zeichnen und Malen, wenn die Geister flüstern

Die schwedische Malerin Hilma af Klint gibt der Kunstkritik noch immer Rätsel auf. Sie wird ebenso als „Pionierin der abstrakten Malerei“ gefeiert wie wegen ihres Hangs zu Spiritismus und dem theosophischen Okkultismus aus der Kunstgeschichte ausgeklammert. Drei amerikanische Autorinnen haben sich für ihren Roman „Hilma“ genau auf die esoterischen Seiten af Klints, die Séancen und das von den gerufenen Geistern animierte automatische Zeichnen und Malen, konzentriert. Sofia Lundberg, Alyson Richman und M. J. Rose haben mit „Hilma“ eine auf den wenigen vorhandenen Daten basierende Fiction gebastelt, die, wie af Klints Bilder, besonders Leserinnen mit Liebe zur Mystik ansprechen wird. 

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Aus der Vergangenheit in die Gegenwart getanzt

Glückseligkeit. War gestern, oder?“, eine Auseinandersetzung mit Grete Wiesenthal in Choreografie und Tanz unter der künstlerischen Leitung der Tanzhistorikerin Andrea Amort, hat in drei Vorstellungen im brut nordwest das Publikum begeistert. Vier Tänzerinnen – Lea Karnutsch, Rebekka Pichler, Eva-Maria Schaller, Katharina Senk ­– eignen sich die Tanzsprache Wiesenthals an und holen sie in eigenen Choreografien ins Heute.

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Wiener Staatsballett, Spielzeit 2022/23

Presseaussendung der Wiener Staatsoper: „Die Spielzeit 2022/23 des Wiener Staatsballetts bringt ein »Who is Who« der Tanzkunst auf die Bühnen der Wiener Staatsoper und Volksoper Wien: Von großen Handlungsballetten über die amerikanische Neoklassik bis zum zeitgenössischen Tanz erwartet das Publikum ein faszinierender Kosmos unterschiedlichster Formen, Ästhetiken, Arbeitsweisen und Besetzungen.

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Mette Ingvartsen: „Dancing Public”, Tanzquartier

Es scheint ein Bedürfnis zu bestehen, etwas körperlich freizusetzen und ich habe das Gefühl, dass das Stück als Sammelbecken für unterdrückte, enthaltene Energie fungiert und schließlich platzt.“ Die erfolgreiche dänische Tänzerin und Choreografin lädt, vorsichtig und dezent, zum Mittanzen ein. Bei der Premiere im Tanzquartier hat das wunderbar funktioniert. Mette gerät in Raserei, das Publikum lässt sich von der Tanzwut anstecken.

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