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Das Neueste vom Neuen auf der Leseliste erscheint gemeinhin erst Mitte Februar des neuen Jahres. Also ist noch Zeit, alte Schulde n aufzuarbeiten, den Berg an gelesenen, aber nicht besprochenen Büchern abzutragen. Kurz nur soll auf manche Titel hingewiesen werden und noch kürzer wird über manche der Daumen gesenkt. In ungeordneter Reihenfolge, wie sie auf dem Schreibtisch gestapelt sind, nehme ich mir die Bücher vor, die noch 2023 erschienen sind, doch deshalb noch lange keinen Schimmel angesetzt haben.


Ein Traum ganz in Weiß: weißes Tutu, weiße Schleier, weiße Federn, Flügel, Lilien, alles weiß, weiß auch die Schuhe und die Strümpfe. Muss das so sein? Im Ballett Schwanensee? In Giselle oder Die Bajadere? War immer so! Nur so wollen es alle sehen. Alle? Farbige Tänzerinnen fühlen sich nicht wohl. Choreografin Karen Kain zeigt, dass es auch anders geht, ganz anders. Die Dokumentation Swan Song erzählt von dem Abenteuer. als die Schwäne ohne Strümpfe getanzt haben.


Eine Ballettpremiere mit Choreografien von Hans van Manen, William Forsythe und George Balanchine. Hans van Manen hat Concertante zur Musik von Frank Martin 1994 für das Nederlands Dans Theater II geschaffen; William Forsythes Tanzstück In the Middle, Somewhat Elevated ist 1987 im Auftrag Rudolf Nurejews für die Pariser Ballettcompagnie entstanden; George Balanchines Brahms-Schönberg Quartet hat 1966 mit dem NYCB seine Uraufführung erlebt. Die Wiener Premiere dieser drei Ballette, unter dem Titel Shifting Symmetries im Programm, hat am 23. Dezember in der Staatsoper stattgefunden.


Der Verein zur Rettung der Dinge mit Peter Ketturkat und Karin Bayerle ist wieder im Dschungel Wien zu Gast und lädt zu einem Tauchgang in die griechische Mythologie ein. Von Arachne, der Weberin, wird erzählt, die Athene verärgert, und vom Hirten Paris, der den Göttinnen den Schönheitspreis verweigert, den goldenen Apfel Helena zuschupft und damit den Trojanischen Krieg auslöst. Arachne oder vom Anfang des World Wide Web ist für Kinder ab 10 ebenso geeignet wie für Erwachsene.


Die Tänzerin und Choreografin Doris Uhlich widmet sich in ihrer jüngsten Performance dem strahlenden Himmelskörper, der Sonne. Die Uraufführung hat im Herbst im Festspielhaus St. Pölten stattgefunden, zweimal hat Uhlich Sonne im Dezember im Volkstheater gezeigt. Bis ins MuseumsQuartier war nach 80 prallen, aufwühlenden Minuten im ausverkauften Haus der Jubel zu hören.


21 Metronome ticken auf der weiß ausgeschlagenen Bühne und geben dem Theater-Publikum Zeit, über Odysseus, den Heimkehrer, zu sinnieren. Joachim Schloemer hat mit dem Ensemble des TAG diese Heimkehr des Kriegshelden inszeniert und choreografiert und zeigt den Heroen des Trojanischen Krieges aus neuen Perspektiven. Die Uraufführung des bewegten Theaterstückes Odyssee – Eine Heimkehr ist am 13.12. an der Gumpendorferstraße mit heftigem Applaus bedankt worden.